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Nachhaltig heiraten: So geht es einfach

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Nachhaltig zu heiraten, bedeutet keinen großen Verzicht – hier gibt es einige leicht umzusetzende Tipps, damit ihr euren großen Tag umweltfreundlich gestalten könnt.

Nachhaltigkeit ist weit mehr als nur ein Trend: Gestalten wir unseren Alltag nicht klimaneutral und umweltfreundlich, haben wir keine Zukunft mehr auf der Erde. Darum ist Nachhaltigkeit auch bei der Hochzeit ein Thema, das nicht vernachlässigt werden sollte. Dafür müsst ihr dank umweltfreundlicher Alternativen kaum verzichten.

  1. Second Hand Brautmode & Vintage Eheringe
  2. Papeterie: Digitalisierung & Hochzeitswebsites
  3. Deko & Floristik: Wiederverwertung & Saisonalität
  4. Bei der Feier: Konfetti & Co.
  5. Essen: regional, saisonal & hochwertig
  6. Fazit: Genuss mit gutem Gewissen

Aus alt mach neu: Second Hand Brautmode & Vintage Eheringe

von der Sonne beschienene Hand hält Verlobungs- und Ehering
©Tyler Nix/Unsplash

Der Abbau von Edelmetallen wie Gold ist extrem schädlich für die Umwelt: Hochgiftige Chemikalien gelangen in Luft, Boden und Gewässer, häufig kommt es noch dazu zu Kinderarbeit. Eine gute Möglichkeit, das unnötig zu machen, ist, eure Ringe aus Altgold anfertigen zu lassen. Noch emotionaler wird es, wenn ihr etwa die Eheringe eurer Großeltern nutzt – unverändert oder eingeschmolzen und zu neuen Ringen verarbeitet.

Bei der Brautmode ist das ebenso möglich: Habt ihr das Brautkleid eurer Mutter und es passt euch einigermaßen, aber ist zu altmodisch oder entspricht nicht ganz euren Vorstellungen? Eine gute Schneiderin / ein guter Schneider kann das Brautkleid nach euren Wünschen anpassen und verändern – sodass ihr aus dem Vintage Kleid euer Traumkleid machen könnt.

Brautkleider in verschiedenen Längen und Blushtönen auf einer KLeiderstange in einer industriellen Location mit großen Fenstern
©Filipp Romanowski/Unsplash

Ebenfalls eine tolle Idee sowohl für die Brautkleidsuche als auch danach: Inzwischen gibt es immer mehr Second Hand Brautmodeläden. Dort können Bräute ihr gut erhaltenen und gereinigten Brautkleider verkaufen – und damit andere bride to bes glücklich machen! Neben der Nachhaltigkeit ist auch der Preis ein Vorteil: Die einmal getragenen Kleider sind meist ein ganzes Stück billiger als neue Kleider – aber kein bisschen weniger schön oder hochwertig!

Papeterie: Hochzeitswebsite & Co.

Bei der Papeterie gibt es durch die Digitalisierung und sozialen Netzwerke viele – auch sehr praktische – Lösungen, um diese nachhaltig zu gestalten. Ein kompletter Verzicht auf gedruckte Einladungen, Menüs und Co. ist schwierig. Doch es reicht auch schon, etwa die Save the Dates digital zu versenden oder etwa die Einladungen knapp zu halten und dafür eine Hochzeitswebsite einzurichten.

Letzteres ist auch sehr hilfreich, um – nicht nur aufgrund von Corona – kurzfristige Änderungen bekannt zu geben oder etwa Infos zu veröffentlichen, die zum Zeitpunkt der Einladung noch nicht feststanden. Ebenso können über die Hochzeitswebsite auch die Zu- bzw. Absagen der Gäste sehr übersichtlich entgegengenommen werden. Nach der Hochzeit können die Gäste bei entsprechender Funktionalität zudem ihre Fotos auf die Website laden – oder die Bilder des Fotografen digital anschauen und herunterladen.

Deko & Floristik: Wiederverwertung und Saisonalität

Sukkulenten in mit Kraftpapier umwickelten Blumentöpfen als Gastgeschenk für Hochzeitsgäste
©Vitor Monthay/Unsplash

Auch bei der Deko gilt beim nachhaltigen Heiraten der Grundsatz: Unnötigen Müll vermeiden – sprich auf Einmalprodukte wie Luftballons, Luftschlangen usw. verzichten. Setzt lieber auf hochwertige Deko. Das muss gar nicht teuer sein, wenn ihr diese etwa gebraucht kauft oder noch besser: die Deko mieten. Das spart euch nicht nur Geld, sondern auch Platz und Zeit.

Wohin sollten schon die 30 Vasen, 20 Kerzenständer und Laternen in den Monaten vor der Hochzeit? Und danach? Der Verkauf kostet Zeit und Nerven – mal abgesehen davon, dass dabei immer mit einem Verlust von mindestens 25 % zu rechnen ist.

Auch die Hochzeitsfloristik kann man nachhaltig gestalten. Das fängt zuallererst dabei an, nur saisonale Blumen zu verwenden, die aus der näheren Umgebung kommen können. Das spart euch wiederum auch Geld und die Blumen haben eine bessere Qualität als etwa von weither importierte Pfingstrosen im November.

Dazu können die Sträuße „wiederverwertet“ werden. Das heißt erst einmal ganz simpel, die Blumendeko aus der Kirche oder von der Freien Trauung mit in die Location zu nehmen und so insgesamt weniger Floristik zu beziehen. Noch besser: Die Blumendeko mit einem weiteren Brautpaar teilen, das am selben Wochenende heiratet. Portale wie secondflowers erleichtern den Prozess des Weitergebens bzw. Übernehmens enorm.

Noch einen Schritt weiter in Richtung Nachhaltigkeit geht man, indem man Pflanzen und Kräuter in Blumentöpfen einsetzt. In Kombination mit Tontöpfen verleiht das den Tischen einen schön mediterranen Look. Das Beste daran: Die Pflanzen können direkt auch als langlebiges Gastgeschenk dienen. Deko und Gastgeschenke in einem! Schön machen sich neben Kräutern wie Rosmarin etwa auch Sukkulenten oder kleine Rosenstöckchen.

Trockenblumen sind nur bedingt nachhaltig: Zwar kann man die Sträuße danach noch jahrelang aufstellen und bewundern, doch sobald man auf gefärbte oder gebleichte Trockenblumen setzt, ist die Nachhaltigkeit ein Stück weit dahin. Denn beim Prozess des Bleichens bzw. Färbens kommen oft schädliche Chemikalien zum Einsatz.

Bei der Feier: Konfetti & Co.

Junge Frau in einer Jeansjacke, die vor einer bunt mit Graffiti besprühten Wand, pustet buntes Konfetti in die Luft
©Hugo Ruiz/Unsplash

Bei der Hochzeitsfeier selbst gibt es einige Möglichkeiten, diese umweltfreundlich zu gestalten: Verzichtet etwa nach der Trauung auf Konfetti – noch schöner machen sich ohnehin Seifenblasen, die auch etwas länger in der Luft bleiben als Konfetti. Damit werden die Fotos eures Auszuges garantiert zum Hingucker!

Ebenfalls überholt sind die Bräuche Luftballons steigen oder gar Tauben oder Schmetterlinge fliegen zu lassen – letzteres ist weniger aus Umwelt- als vielmehr aus Tierschutzgründen ein echtes Problem. Aufsteigende Luftballons mögen zwar für ein paar Momente und Fotos schön aussehen – sind jedoch ebenso schnell verschwunden. Oftmals landen die Ballons dann mitten in der Natur, wo sie aufgrund ihres Materials so gut wie für immer zurückbleiben und eine Gefahr für Tiere darstellen. Es gibt zwar biologisch abbaubare Luftballons, doch muss hier auch an die Schnur gedacht werden, die ja ebenfalls mit dem Ballon zu Boden kommt.

Ihr wisst nicht, was eure Familie und Freunde für euch organisieren? Dann benennt eine Person, gerne die Trauzeugen, als Koordinator/in für Überraschungen und sagt ihr/ihm, dass ihr auf solche Bräuche verzichten möchtet.

Essen: regional, saisonal & hochwertig

Beim Hochzeitsessen ist es wie bei der Floristik: Saisonal und regional soll es sein! Dazu gerne in Bio-Qualität. Da schmeckt das Essen auch gleich viel besser – nicht nur wegen des guten Gewissens. Komplett auf tierische Produkte zu verzichten, also ausschließlich veganes Essen anzubieten, ist sicherlich nicht die konfliktfreieste Lösung. Doch den Fleischanteil zu reduzieren, sollte immer problemlos möglich sein. Besonders darf es dennoch sein. Wie wäre es etwa mit Pasta aus dem Parmesanlaib?

Fast schon selbstverständlich für eine nachhaltige Hochzeit, ist natürlich auf Einweggeschirr zu verzichten – und wenn es doch sein muss, wenigstens auf kompostierbare Produkte zurückzugreifen, etwa aus Palmblättern. Plastikbecher beim Sektempfang könnt ihr etwa einsparen, indem ihr direkt kleine Sektfläschchen besorgt. Dazu darf es gerne pro Gast ein wiederverwendbarer Strohhalm aus Glas oder Edelstahl als kleine Aufmerksamkeit sein.

Fazit: Genuss mit gutem Gewissen

Die Möglichkeiten, nachhaltig zu heiraten, sind also vielfach und fast bei jedem Bestandteil eurer Hochzeit vorzufinden. Oft spart ihr mit der nachhaltigen Varianten auch noch Geld. Nachhaltigkeit bedeutet also keinesfalls Verzicht, sondern vielmehr Genießen in vollen Zügen und mit gutem Gewissen.